Pascal war die erste Programmiersprache, die ich 1977 an der Universität Stuttgart gelernt habe. Danach kamen ASSEMBLER, FORTRAN, RPG, BASIC (Microsoft) und COBOL innerhalb der ersten paar Jahre. Aber Pascal hat mich und auch meine Studienkollegen ohne Zweifel stark geprägt; natürlich auch die Programmierumgebung auf der Telefunken-Maschine TR 440, die für die damalige Zeit unglaublich komfortabel war. Wir versuchten immer wieder, auf den anderen Maschinen, mit denen wir danach konfrontiert waren, eine ähnliche Umgebung zu finden, meistens ohne Erfolg.
1982 kam ich durch meine Arbeit bei der Stuttgarter Straßenbahn (SSB AG) mit VM/CMS in Berührung, das von seiner Programmierumgebung her dem Komfort des Telefunken-Systems schon sehr nahe kam. Aber dort gab es leider nur FORTRAN. Als ich dann 1984 wiederum an der Uni meine Studien- und Diplomarbeit beim Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen machte, sollte ich dort zunächst auf einer Control-Data-Maschine arbeiten. Aber sie hatten auch Zugang zu einer IBM 3083, mit VM/CMS und Pascal. Ich setzte durch, dass ich die Arbeit dort machen durfte und hatte damit meine Traum-Umgebung gefunden. Später beschaffte ich den Pascal-Compiler (IBM Pascal VS) auch für die Straßenbahn. Nebenbei: auch das Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen (Prof. Heimerl) hat danach aufgrund meines Beispiels alle seine Aktivitäten auf die IBM-Maschine verlagert, für einige Zeit.
Später (1992 ca.) war ich gezwungen, meine Leidenschaft für Pascal aufzugeben und ich habe ab da praktisch nur noch in C programmiert - und in anderen Sprachen wie PL/1 und ASSEMBLER, natürlich.
2011 entdeckte ich durch Zufall auf einem emulierten IBM-System namens MUSIC/SP einen lauffähigen Pascal-Compiler aus dem Jahr 1982; das war eine Portierung des Stanford Pascal Compilers aus dem Jahr 1979. Dieser wiederum ist ein direkter Abkömmling des Pascal P4 Compilers von Niklaus Wirth bzw. seinen Mitarbeitern an der ETH Zürich, der auch bei uns in Stuttgart (an der Telefunken-Maschine) im Einsatz war.